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Fliegen und Fotografieren sind die beiden großen Leidenschaften meines Lebens – und das seit mehr als 40 Jahren. Bereits als Kind war ich von der Fliegerei begeistert und las alles, was ich an Büchern über die Luftfahrt bekommen konnte. Bereits in der 2. Klasse der Schule finge ich an, Flugzeuge zu konstruieren. Ob die Entwürfe allerdings flugfähig gewesen wären, bezweifle ich. Das ich Pilot werden wollte, war aufgrund meiner Begeisterung fast unvermeidlich. Über 43 Jahre fliege ich in der Zwischenzeit Hubschrauber und durfte unglaublich intensive Moment in mehr als 11.000 Flugstunden erleben. Besonders die Flüge im Gebirge, von den deutschen Alpen, Gebirgsflugausbildungen in den Pyrenäen, Flüge in den Bergen und Schluchten des Balkans, bis hin zu den norwegischen Bergen weit jenseits des Polarkreises bei Narvik und viele Ausbildungsflüge in den Schweizer Alpen haben bei mir tiefe Eindrücke und Erinnerungen hinterlassen.
Bereits als 10-jähriger schenkten mir meine Eltern eine Spiegelreflexkamera. Auch dieses Metier begeisterte mich von Anfang an. Meine Ausbildung zum Piloten in den USA führte dann beide Leidenschaften zusammen und ich begann mit einer Canon A1 die vielen neuen Eindrücke in Bildern festzuhalten. Immer bereits mit einem hohen Anspruch an die Qualität meiner Fotos und der ständigen Unzufriedenheit des Begeisterten über die nicht immer vollständig gelungenen Aufnahmen, versuchte ich meine Fähigkeiten autodidaktisch zu verbessern. Nach einer längeren Pause, bedingt durch die vielen zusätzlichen Ausbildungen und Lehrgänge nach der Flugausbildung, wurde ich erneut durch die unglaublichen Eindrücke des winterlichen Gebirges in Nordnorwegen von der Fotografierlust erfasst. Tiefblaue Fjorde, kontrastiert von schneeweißen Bergen und ein nie gesehenes Himmelsblau waren Impulse, die mich animierten, erneut und mit großer Intensität zu fotografieren. Auch hier habe ich mir das notwendige Wissen selbst angelesen und immer wieder neue Ziele gesteckt. Geprägt durch die analoge Bildentwicklung, nutze ich in der Zwischenzeit Photoshop, allerdings in der Anwendung ähnlich, wie man zuvor chemisch Bilder entwickelt hat. Also kein Zusammenbasteln von Bildteilen, sondern das Optimieren der Bilder sind für mich wesentlicher Anspruch.
Bereits in der analogen Fotowelt musste man mit verdünnten Entwicklern, angepassten Entwicklungszeit, Vorbelichtungen und anderen Tricks arbeiten, um ein Maximum an Bildqualität zu erreichen. Aber auch heute, bei allen technischen Errungenschaften der digitalen Fotografie, braucht es den Blick für das Motiv, die Suche nach dem optimalen Licht und der besten Perspektive, um bemerkenswerte Fotos erstellen zu können. Gute Fotos brauchen Zeit und Geduld, eine hohe Frustrationstoleranz und den Willen sich ständig in seinen Fähigkeiten zu verbessern. Vielleicht bin ich bei den Billionen von Schnellschüssen mit dem Handy und der intensiven und automatischen Nutzung von KI-Filtern, die vermeintliche Fotografierfähigkeiten suggerieren, mit meinem Qualitätsanspruch ein bisschen aus der Zeit gefallen. Aber nach wie vor sind mein Anspruch an die Qualität, mein Blick für die Details und das Licht, die geduldige Suche nach dem optimalen Aufnahmewinkel, bis alles passt und ich endlich den Auslöser betätigen kann, ausschlaggebend für das ein oder andere brauchbare Bild.
Tiefe Zufriedenheit und tiefster Frust liegen trotzdem nahe beieinander und gehören unausweichlich zu meiner Fotografie. Darüber die bescheiden machende Erkenntnis, dass man niemals etwas endgültig erreichen kann, sondern sich ein Leben lang verbessern kann und muss.